Streik gegen den Pflegenotstand!

Jeder von uns kennt den Personal-
mangel im Gesundheitswesen. In
Krankenhäusern und Pflegeheimen
mangelt es überall an Personal, al-
lem voran in der Pflege. Wir trauen
uns kaum noch das überlastete
Personal um das zu bitten, was wir
brauchen. Für die Verwaltungschefs
der Krankenhäuser existieren wir
nur als Fallpauschalen. Ärztinnen
und Ärzte werden angehalten,
Patientinnen und Patienten mög-
lichst schnell zu entlassen. In dieser
Situation ist es oft schwer, sich zu
wehren und das einzufordern, was
uns zusteht: eine gute Versorgung
und einen freundlichen Umgang.
Für die Beschäftigten im Gesund-
heitsbereich gilt das Gleiche. Nur für
die nötigsten Dinge bleibt Zeit. Vieles
bleibt auf der Strecke. Beschäftigte
können kaum noch verantworten,
was sie auf der Arbeit tun. Das müs-
sen wir gemeinsam ändern.

Durch den großen Druck aus den
Betrieben musste auch die Bun-
desregierung handeln. Aber ihre
Gesetze lösen die Probleme nicht.
Statt Ausstieg aus den Fallpau-
schalen wird durch die Hintertür
eine Pflegepauschale eingeführt.
Statt bedarfsgerechter Versorgung
werden völlig unzureichende
Untergrenzen festgesetzt. Und die
zukünftige Personalbemessung soll
zwischen der Deutschen Kranken-
hausgesellschaft, dem Deutschen
Pflegerat und der Gewerkschaft
ver.di ausgehandelt werden. Als ob
es in dieser Frage einen Kompro-
miss zwischen Arbeitgebern und
Beschäftigten geben könnte, der
den Patienten gerecht wird. Wir
streiten für eine am Bedarf orien-
tierte Personalbemessung.

In Essen und Düsseldorf haben die
Beschäftigten für eine solche Perso-
nalbemessung erfolgreich gestreikt.
Jan van Hagen, der zuständige ver.di
Gewerkschaftssekretär, hat die-
sen Streik begleitet und berichtet
darüber, was wir von diesem Streik
lernen können.

Veranstaltung mit
Jan von Hagen
Gewerkschaftssekretär im ver.di-
Fachbereich Gesundheit in NRW

Fr 18.10. 19Uhr
Kommtreff, Holzapfelstraße 3, München
S-Bahn Hackerbrücke / Tram 18/19 Holzapfelstr.